Bodenarbeit - Warum?

Bodenarbeit ist inzwischen ein fester Bestandteil einer jeden Reitweise geworden. Sei es in Form von Longieren, Arbeit am Langzügel, Roundpenarbeit oder die Arbeit mit lernfördernden Bodenhindernissen.

 

Das Ziel ist eigentlich immer:

 

Ein vertrauensvolleres, beweglicheres Pferd welches sich gut ausbalancieren kann und den Anweisungen des Menschen folgen kann.

 

Es war nicht immer so: „Das Pferd ist mein Freund und Partner“. Früher (bis in die späten 1970er Jahre) war die gängige Meinung, dass das Pferd zu gehorchen hatte. Es wurden verschiedene Hilfsmittel erfunden um das Pferd gefügiger zu machen.

Und dann gab es eine Revolution: 1975 auf der Equitana in Essen stellte Linda Tellington Jones dort erstmals Pferde vor, die ohne Zaumzeug und Sattel sprangen und ihren Menschen vollkommen „blind vertrauten“.

Diese Idee, dass man Pferde schonend mit Geduld und Verständnis auf die Anforderungen vorbereiten konnte und somit vielleicht sogar noch mehr erreichen konnte, verbreitete sich schnell.

 

Der Wert der Bodenarbeit ist eindeutig: Wir können ein gutes Verhältnis zu unserem „Partner Pferd“ vom Boden aus aufbauen, mit ihm neue Übungen lernen, welche wir dann auch viel einfacher vom Sattel aus abfragen können. Außerdem ist es eine tolle Abwechslung im Alltag von Pferd und Mensch! Und nicht nur für das Pferd ist diese Arbeit besonders wertvoll. Auch der Pferdebesitzer lernt viel; viel über sich selbst und seine innere Haltung gegenüber anderen Lebewesen und viel über das Verhalten der Pferde.

Bodenarbeit ist wirklich extrem persönlichkeitsbildend!

 

Wir können in der Bodenarbeit Grundlagen festigen, wie: angebunden werden, sich führen lassen, einen Schritt zur Seite oder nach hinten gehen oder „einfach“ still stehen.

Weiters können wir die Pferde an Dinge und Situationen gewöhnen die ihrem Fluchtreflex eigentlich wiedersprechen. Pferde lernen mithilfe dieser Arbeit schnell, in gefährlichen Situationen nicht einfach hirnlos davon zu stürmen.

Und zu guter Letzt können körperliche Probleme und Verhaltensprobleme behoben werden.

 

Wichtig bei jeglicher Arbeit mit dem Pferd: Wir müssen jederzeit fair, selbstbeherrscht und verständnisvoll sein. Wir dürfen nie die Nerven verlieren, denn das Pferd kann unsere überzogenen Rektionen nicht verstehen!!!!!

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